Die Tiergesundheit ist die wesentlichste Grundlage der wirtschaftlichen Milcherzeugung. Doch wann sprechen wir von einer „ gesunden Kuh“, einer gesunden Herde?
Meiner Meinung nach nicht, wenn wir die Klauen-, Euter-, Stoffwechselerkrankungen und die Fruchtbarkeitsstörungen mit allen möglichen Maßnahmen und Mittelchen halbwegs im Griff behalten.
Meiner Meinung nach sprechen wir von einer gesunden Herde, wenn es im Jahr bei weniger als 5% der Kühe zu Klauen-, Euter-, Gebärmutter- und Stoffwechselerkrankungen kommt, der Landwirt die Zwischenkalbezeit bestimmt und die durchschnittliche Abgangslebensleistung der Kühe über 40.000 kg Milch liegt.
Dieses Ziel lässt sich auf vielen Betrieben sicherlich nicht in kurzer Zeit erreichen.
Futtergrundlage und Rationsgestaltung, Fütterungstechnik, Umwelt und Stallsystem, Melksystem, Hygiene und Zucht, aber auch Herdenmanagement, Betreuung und nicht zuletzt die finanzielle Situation des Betriebes sind die wesentlichen Faktoren, die die Tiergesundheit maßgeblich beeinflussen und optimal aufeinander abgestimmt werden müssen.
Tiergesundheit und wirtschaftliche Milcherzeugung entstehen nicht aus dem Streben nach dem Maximum sondern aus dem Handeln im Optimum.
Letztlich ist es immer die Summe der gut gemachten Kleinigkeiten, die den Erfolg begründen.
Dies geht nur auf der Grundlage genauer Tierbeobachtung. Dazu gehört neben Untersuchung von ev. Blut, und Urin vor allem die Beobachtung der Körner- und Faserverdauung im Kot,
Oft ist es auch sinnvoll, sich die Situation der Lebern und Nieren an geschlachteten Tieren auf dem Schlachthof anzuschauen.
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